Carmen Kwasny

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In diesem Blog wird hinterfragt

Meine Schulzeit - Grundschule

Meine Lehrerin hatte noch nie einen "Indian Summer" Wald gesehen

Als ich in die Grundschule kam, war ich zu Beginn begeistert. Doch das hielt nicht sehr lange an. Es ereigneten sich mehrere Szenen, die ich als so schlimm empfunden habe, dass sich bereits in der Grundschule der Frust in mir breit gemacht hat.

Wir sollten mit dem Borstenpinsel einen Herbstwald tupfen und ich war so begeistert, dass ich nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause viele Stunden an meinem Bild gearbeitet habe. Als ich es dann stolz meiner Lehrerin präsentierte, teilte sie mir mit, dass ich nicht die richtigen Farben gewählt hätte. Sie wollte: braun, schmutzig-gelb, und rot-braun. Die Blätter meiner Bäume hatten leuchtende Farben und wuchsen an der Flanke eines Berges, was an den vielen Sicheln zu erkennen war, die ineinander übergingen. Es war ein "Indian Summer" Wald. Was ich wahrgenommen und künstlerisch zum Ausdruck gebracht hatte, war ihr offensichtlich gänzlich unbekannt. Die Tatsache, dass ich ihre Erwartungen nicht erfüllt hatte, schlug sich in der Benotung nieder. Ich war sehr enttäuscht.

Ein anderes Mal wurde ich von einem Lehrer für meine Hilfsbereitschaft bestraft. Wir mussten ein Diktat schreiben und ich saß nicht sehr weit von einer Mitschülerin entfernt, die nicht gut damit klar kam. Mittendrin stellte sie mir eine Frage. Was genau das war, weiß ich nicht mehr, aber ich habe sie beantwortet, weil ich ihre Verzweiflung spürte und sie mir leid tat. Dadurch verpasste ich einen kompletten Satz. Als dann der ganze Text zum Schluss noch einmal von meinem Lehrer vorgelesen wurde, entdeckte ich einen Fehler und korrigierte ihn. Dadurch verpasste ich den fehlenden Satz erneut. Ich bat meinen Lehrer diesen doch bitte noch einmal zu wiederholen, doch er lehnte dies auf eine sehr schroffe Art und Weise ab. Als wir das Diktat zurück bekamen, stand in der üblichen roten Schrift ein "Mangelhaft" darunter. Ich war zutiefst entsetzt. Eine fünf zu bekommen, war damals für mich etwas ganz Furchtbares. Er hatte jedes fehlende Wort als Fehler angestrichen, obwohl der Rest meines Diktats nahezu fehlerfrei war. Als ich zu Hause ankam, war ich in Tränen aufgelöst. Meine Mutter und meine Oma hatten Verständnis für mich, konnten sich jedoch nicht bei meinem Lehrer durchsetzen.
 


Ein anderes Mal wurde ich von meiner Lehrerin dazu gezwungen, etwas in meine Tasche zu packen, das mir nicht gehörte. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich zu jener Zeit noch in der Grundschule oder bereits auf dem Gymnasium war. Nach einem Aufenthalt in einer Jugendherberge warteten wir draußen auf unseren Bus. Auf einmal kam meine Lehrerin, ein Unterhemd schwenkend, auf uns zu. "Wem gehört das?", rief sie. Niemand antwortete. Sie wiederholte ihre Frage und erneut reagierte niemand darauf. Zornig und genervt kam sie zu mir. "Hier, pack das ein!" "Es ist nicht meins", antwortete ich. "Wem soll es denn sonst gehören?", fragte sie und hielt es mir entgegen. "Ich weiß es nicht, aber es ist nicht meins." Ich ekelte mich vor dem ganz offensichtlich benutztem Hemd, von dem ich nicht wusste, wer es getragen hatte. "Du packst das jetzt ein!", befahl sie mir. Ich traute mich nicht, diesen Befehl zu verweigern und steckte es in meine Tasche.

Über meine Erfahrungen im Sportunterricht möchte ich zu einem späteren Zeitpunkt auch noch berichten, denn da ist so einiges vorgefallen, was man als reine Willkür bezeichnen kann. Ich hatte damals den Stempel "unsportlich". Fatalerweise wurde mir dies so oft gesagt, dass ich es irgendwann verinnerlicht hatte. Wie sich viel später herausstellte, ist das absolute Gegenteil der Fall. Im Kung Fu Training machte ich, als nicht mehr ganz so junge Erwachsene, eine Flugrolle über mein Breitschwert, um nur ein Beispiel zu nennen.

Warum empfinde ich es als wichtig, all diese, für mich als Kind sehr schlimmen Erfahrungen, zu teilen? - Weil ich weiß, dass so etwas oder ähnliches noch immer an unseren Schulen passiert. Ich habe es selbst gesehen und als ich Fragen stellte, um herauszubekommen, warum nichts dagegen unternommen wird, geriet ich selbst bei den Mitverantwortlichen (im Sinne von dulden und wegschauen) in Ungnade, was sie mich überdeutlich spüren ließen. Mobbing an Schulen wird nicht aufhören, so lange Lehrer und Lehrerinnen selbst daran beteiligt sind und dies auch untereinander tun.